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Jahrestagung 2022 – Call for Papers

Call for Papers (PDF)

 

“Politics of pasts and futures in (post-)imperial contexts”

Erste jährliche Konferenz des GRK 2571 „Imperien“

1. – 3. Dezember 2022, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburg im Breisgau

Die erste Konferenz des Graduiertenkollegs „Imperien“ möchte die Wirkungsweise von vergangenen Imperien und Imperialität auf Geschichtswahrnehmung und Zukunftsimagination in imperialen und post-imperialen Kontexten untersuchen. Dies umfasst unter anderem Bezüge zu imperialen Gründungsmythen, Geschichten von Erfolg und Widerstandskraft in Krisenzeiten und die Verwendung von imperialer Symbolik und Narrativen, die sowohl staatsbürgerliche als auch nationale und/oder imperiale Identität ausdrücken. Ebenso schließt dies die Auseinandersetzung mit dem Vermächtnis zuvor bestehender Imperien in post-imperialen politischen Ordnungen mit ein. Angesichts des imperialen Anspruchs auf Universalismus, Langlebigkeit und überragende historische Bedeutung kann die Analyse dieser zeitlichen Aspekte von Imperialität als wichtiger Schlüssel zum Verständnis imperialer Dynamiken dienen.

 

Kennzeichen (imperialer) Temporalität können zum Beispiel in politischen Diskursen, aber auch in kulturellen Erzeugnissen, gesellschaftlichen Beziehungen und religiösen Praktiken zu finden sein.

 

Diese Veranstaltung ist die erste einer Reihe von jährlich stattfindenden Konferenzen, die vom DFG-Graduiertenkolleg 2571 „Imperien: Dynamischer Wandel, Temporalität und nachimperiale Ordnungen“ ausgerichtet werden.

 

Bewerber:innen sind dazu eingeladen, Beiträge einzureichen, die sich mit mindestens einem der folgenden Themen beschäftigen. Als Orientierung können folgende Fragestellungen dienen:

 

  • Der Modus, in dem imperiale Vergangenheiten zur Rechtfertigung politischer Ansprüche verwendet werden: Wie versuchen beispielsweise Nationalstaaten und andere imagined communities, die Nachfolge von zuvor existierenden Imperien für den zeitgenössischen Gebrauch zu beanspruchen? Wie wollen Imperien, auch nach ihrem Untergang, ihre Legitimität über Zeiträume hinweg übertragen? Welche Rolle spielt die Verwendung von imperialen Geschichten bei der Konstruktion von Bildern des „Anderen“? Welche narrativen Strukturen, Metaphern und Leitmotive werden in solchen Situationen benutzt?

 

  • Die Transformation von Selbstbildern oder Identitäten, die unter imperialer Herrschaft in Krisenzeiten oder in post-imperialen Kontexten entstanden sind: Wie beeinflussen Aufstieg oder Zerfall eines Imperiums die Art und Weise, über die Gemeinschaften innerhalb eines Imperiums ihre eigene Rolle in der Geschichte wahrnehmen? Inwiefern werden politische und gesellschaftliche Strukturen in Krisenzeiten hinterfragt, debattiert und reformiert? Wie werden Traditionen als Reaktion auf innere Umwälzungen und äußeren Druck neu formuliert?

 

  • Die Art und Weise, wie imperiale Vergangenheiten und/oder die Auseinandersetzung mit post-imperialen Situationen das Denken über imaginierte Zukünfte und/oder Fortschritt beeinflussen: Wie wurden Zukunftserwartungen in die Darstellung imperialer Macht eingeschrieben? In welchem Ausmaß haben Ewigkeitsansprüche und zyklische Zeitvorstellungen in der Ausformung einer imperialen Identität miteinander interagiert? Wurden imperiale Institutionen als treibende Kräfte des Fortschritts, als Bollwerke der Tradition, oder als zu beseitigende Bremsklötze angesehen? Gab es Ideen einer imperialen Mission, die erfüllt werden musste? Falls ja, wie wurde diese Mission unter verschiedenen Gruppen im Imperium aufgenommen?

 

Wir begrüßen Themenvorschläge, die sich mit mindestens einem dieser thematischen Zugriffe beschäftigen. Dabei streben wir eine breite Abdeckung nicht nur in chronologischer Hinsicht (von der Antike bis heute), sondern auch in Bezug auf Geographie und (Inter-)disziplinarität an. Mitglieder aus allen Disziplinen der Geisteswissenschaften und Soziologie oder einer interdisziplinären Kombination innerhalb dieser Felder sind eingeladen, Abstracts für Beiträge einzureichen. Speziell Wissenschaftler:innen, die relativ am Anfang ihrer Karriere stehen (Doktorand:innen, Postdocs) sind dazu ermutigt, ihre Themenvorschläge einzureichen.

Bitte senden Sie ein Abstract von 300 bis 400 Wörtern (Beschreibung der Kernthesen und möglicher Schlussfolgerungen) für einen Vortrag von 30 Minuten und eine Kurzbiographie (50 bis 100 Wörter) sowie Ihre Kontaktdaten (akademische Anbindung, Adresse und E-Mail-Adresse) an conference@grk2571.uni-freiburg.de. Einsendeschluss für Abstracts ist der 24. März 2022. Die Benachrichtigung über eine Annahme der Beiträge wird im Laufe des Aprils 2022 verschickt. Die Vorträge können entweder auf Deutsch oder Englisch gehalten werden. Sollte die Vortragssprache Deutsch sein, sind wir für eine Zusammenfassung auf Englisch dankbar. Falls es die pandemische Situation erfordern sollte, besteht die Möglichkeit einer Teilnahme über Zoom. Die Ergebnisse der Konferenz sollen zeitnah in einem Tagungsband veröffentlicht werden.