Sie sind hier: Startseite Personen PostDocs Benedikt Fausch

Benedikt Fausch

Kontakt

 

Projektbeschreibung: „Imperiale Neuordnungen in Persien, Zentralasien und Indien im 18. und frühen 19. Jahrhundert”

Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Erforschung der imperialen Neuordnung der indopersisch geprägten Welt im 18. und frühen 19. Jahrhundert infolge der Krise der traditionellen imperialen Zentren in Persien und Indien. Es verfolgt die Frage, inwiefern dieser Zeitraum aufgrund der Neuverhandlung der (nach-)imperialen Ordnungen Asiens eine Phase intensivierter Statuspolitik darstellte. Imperiale Narrative, symbolische Interaktionspraktiken im Hofzeremoniell sowie Praktiken des materiellen Austauschs bildeten traditionell entscheidende Instrumente in den Statusaushandlungen der Akteure, auch im Kontakt mit den europäischen Großmächten. Daher widmet sich das Projekt konkret den imperialen Selbst- und Fremdbeschreibungen der politischen Gemeinwesen vor allem in Persien und Zentralasien im 18. und frühen 19. Jahrhundert und nimmt somit auf die im Forschungsprogramm des GRK definierten Leitlinien „Imperiale Räume“ sowie „Normen und Institutionen“ Bezug. Im Fokus stehen dabei die (Re-)Aktivierung, Umformung und Neubildung solcher Narrative in Chroniken, Briefen, Verträgen wie auch in bildlichen Quellen. Darüber hinaus werden zudem Interaktionspraktiken von Akteuren und deren materielle Verflechtungen in den Blick genommen, um den Zusammenhang von der Konstruktion imperialer Narrative und der politischen Praxis der Akteure zu beobachten. Durch den Gegenstand der materiellen Verflechtungen kann das Projekt auch die Verbindung zur Forschungslinie des GRK „Imperiale Ökonomien“ herstellen. Übergeordnet gilt es zu zeigen, inwiefern die Akteure imperiale Erzählungen in Chroniken, Briefen, Reiseberichten, bildlichen Darstellungen, Interaktionspraktiken und materiellen Austauschbeziehungen bemühten, um den dynamischen Wandel des 18. Jahrhunderts und die Schaffung der (nach-)imperialen Ordnungen politisch handhabbar zu machen.