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Lesung „Wunderkind Erjan“

Lesung mit Hamid Ismailov: Wunderkind Erjan (Poster)

 

Wann: 02. Dezember 2023 / 14:00-16:00


Wo: Große Aula, KG I

 

Hamid Ismailovs Wunderkind Erjan (Вундеркинд Ержан) ist ein Roman über das sowjetische Atomwaffentestgelände Semipalatinsk in Kasachstan und die dort lebenden Menschen, durchsetzt mit Geschichten über den Tengrismus, die alte türkische Religion, die noch heute Zentralasien beeinflusst. Die Lesung findet im Zusammenhang mit der zweiten Jahreskonferenz des GRK2571 „Empires“ mit dem Titel Environmental and Cultural Destruction in Imperial Spaces statt. Die Lesung kombiniert Ausschnitte des Romans mit einem moderierten Interview, um sowohl den Roman selbst als auch seine Beziehung zu dem allgemeinen Thema der Konferenz zu beleuchten. Dabei möchten wir insbesondere auf die Schnittstelle zwischen Literatur, Imperium und Zerstörung eingehen, sowie die wichtige Rolle, die Literatur in der Darstellung von Zerstörung spielt hervorheben. Denn sie ermöglicht den Lesern, nukleare Zerstörung durch literarische Darstellung zu „erleben“. Dabei sind insbesondere Fragen der Ethik und Ästhetik zentral, denn sie prägen nicht nur unsere Vorstellung von Imperium und Zerstörung, sondern auch von Resilienz und Überleben.

Hamid Ismailov ist ein bekannter usbekischer Exilautor, der seine Romane auf Usbekisch, Russisch und Englisch schreibt. Seine Romane wurden u.a. ins Englische, Französische, Spanische und Deutsche übersetzt. Er ist außerdem Journalist und wissenschaftlicher Autor, war Writer in Residence für den BBC World Service und hat Vorträge an angesehenen Universitäten wie z.B. Yale, Berkley und Standford gehalten. In seinen Romanen beschäftigt er sich mit einer breiten Palette von Themen, vom muslimischen Philosophen und Arzt Ibn Sina (Avicenna) über den großen stalinistischen Terror und die Verfolgung usbekischer Philosophen und Schriftsteller bis hin zu Bienen und klassischer usbekischer Poesie.

Die Lesung findet auf Russisch und Deutsch statt mit schriftlicher Übersetzung ins Englische. Interview und Diskussion werden auf Englisch gehalten, mit kurzen Übersetzungen ins Deutsche.

Dies Lesung ist Teil der zweiten Jahreskonferenz „Environmental and Cultural Destruction in Imperial Spaces“.