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Cornelius Beckers

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Projektbeschreibung: „Through Pen and Paper: Ordering Knowledge and the Consolidation of Imperial Power in Early British India, c. 1750-1830“

Das Projekt mit dem oben genannten Arbeitstitel möchte untersuchen, wie Angestellte der British East India Company (EIC) das Wissen über die Geschichte und Literatur der verschiedenen indischen Reiche in ihren verschiedenen literarischen Erzeugnissen im Zeitraum von 1750 bis ungefähr 1830 geordnet haben. Ferner soll untersucht werden, welche persönlichen und institutionellen Wissensnetzwerke in diesem Zeitraum entstanden und welche Rolle die verschiedenen britischen „learned societies“ und ihre Mitglieder in diesen Netzwerken spielten. Der genannte Zeitraum ist von Bedeutung für die Entwicklung britischer Kolonialinteressen in Indien, da sich in diesem Zeitraum ein Wandel in den Machtstrukturen im heutigen Indien vollzog: während die Macht des Mogulreichs weiter stagnierte, übernahm die EIC, die als hybrider „Company-State“ zwischen souveränem Staat und privatwirtschaftlichem Unternehmen zu verstehen ist, immer mehr Aufgaben eines souveränen Staats, was besonders ab 1765 sichtbar wurde, als der Company das Recht zur Steuereintreibung in Bengalen gewährt wurde. In den folgenden Jahrzehnten bis zum Ende des Jahrhunderts wurde diese hybride Souveränität der EIC durch diverse Kontrollinstanzen der britischen Regierung in London immer mehr unter staatliche Aufsicht gestellt. Das Projekt soll im Folgenden besonders jene Angestellten der Company in den Fokus rücken, die sich an der Schnittstelle zwischen kolonialer Verwaltung und dem beginnenden orientalistisch-akademischen Interesse am indischen Subkontinent befanden. Durch die Kombination eines wissenshistorischen Ansatzes mit Ideen aus der Literaturwissenschaft soll daher untersucht werden, wie verschiedene Textgenres und deren Affordanzen unterschiedliche Arten von Wissen ordnen und transportieren können. Dieses Projekt in Bezug auf die Textgattungen vor allen Dingen auf Lyrik fokussieren, die das dominierende literarische Genre im frühen Britisch-Indien war, sowie auf die diversen Historiographien über den indischen Subkontinent, die von den Angestellten der EIC verfasst wurden, um festzustellen, inwieweit literarische und historiographische Diskurse unterschiedliche Arten von Wissen vermitteln können.